Tipps zum Möbelkauf

Wie du gute Möbel zu einem günstigen Preis kaufst

Jeder kauft mehrmals in seinem Leben eine neue Einrichtung für sein Zuhause. Beim Möbelkauf fallen leider viele gutgläubige Käufer auf die Tricks einiger Möbelhändler herein und kaufen am Ende Möbel in schlechter Qualität zu einem viel zu teuren Preis.

Damit dir das nicht passiert, decken wir in diesem Artikel die Maschen vieler Möbelhändler auf. Außerdem geben wir dir Tipps zum Möbelkauf, wie du qualitativ gute Möbel erkennst und echte Schnäppchen machst.

Inhaltsverzeichnis

Sonderangebote: Guter Deal oder Preisfalle?

Jede Woche flattern mehrere Zeitungbeilagen und Streuprospekte der Möbelhäuser ins Haus, die Schwindel erregend hohe Rabatte beim Möbelkauf versprechen. Auch die Internetseiten der Möbelhändler sind übersät mit Tiefpreis-Garantien, Null-Prozent-Finanzierungen und satten Preisnachlässen. Ergänzt wird diese Preisschlacht in regelmäßigen Abständen mit zusätzlichen Aus- und Sonderverkäufen.

Als Kunde hat man das Gefühl, die Möbel fast geschenkt zu bekommen, wenn man sich die ursprünglichen Preise ansieht.

Die Wahrheit ist aber: Niemand hat etwas zu verschenken – Möbelhäuser auch nicht. Trotz der vielen Rabatte verdienen die Möbelhäuser immer noch prächtig. Wie ist das möglich?

Die Preistricks der Möbelhäuser

Möbelhändler machen sich meist die fehlende Transparenz der Möbelpreise zu nutze. Für Kunden ist es oft nicht nachvollziehbar, wie die Preise zustande kommen. Daher glauben viele Kunden den Rabattversprechungen und gehen mit dem Gefühl nach Hause ein Schnäppchen gemacht zu haben.

Allerdings sind viele Preissenkungen in Wirklichkeit Mogelpackungen. Denn oft wird bei der sogenannten Rabattware der Preisnachlass im Vorfeld draufgeschlagen. Mit gewissen Tricks lässt sich der Listenpreis teuer rechnen. Dieser wird dann auf dem Preisschild als „Vorher-Preis“ angegeben, um mit einem möglichst großen Rabatt werben zu können. In vielen Fällen wurde die Ware allerdings nie zu diesen Mondpreisen angeboten.

Die Wettbewerbszentrale in Dortmund hat 244 Prospekte von Möbelhäusern überprüft und darin 266 Verstöße aufgedeckt. Darunter die genannten Mondpreise, versteckte Zusatzkosten und Rabattausnahmen im schlecht lesbaren Kleingedruckten. (siehe auch hier)

Daher solltest du bei den vollmundigen Rabattversprechungen vorsichtig sein. Denn nicht jedes Angebot ist ein Superschnäppchen.

Gute Angebote gibt es manchmal allerdings tatsächlich. Um Kunden zu ködern gibt es immer wieder spezielle Lockangebote, die tatsächlich ein guter Deal sind.

Tipps wie du Möbel zu einem guten Preis kaufst

1. Preise vergleichen

Wenn du die Preise für ein Möbelstück in mehreren Möbelhäusern oder Online-Shops vergleichst, wirst du in der Regel feststellen, dass die Preise sehr unterschiedlich sind. Das liegt daran, dass jedes Möbelhaus den Preis selbständig kalkuliert. Bei Möbeln gibt es keine festen Preise. Die Preise können sogar zwischen Möbelhäusern der gleichen Kette schwanken.

Aus diesem Grund lohnt es sich immer, die Möbelpreise zu vergleichen. Damit kannst du oft tausende Euro sparen. Das wissen auch die Möbelhändler. Deshalb versuchen Möbler Preisvergleiche so schwer wie möglich zu machen. Dazu haben sie sich viel einfallen lassen:

Wie Möbelhäuser Preisvergleiche erschweren

Durch Rabattaktionen im Wechsel mit Preissteigerungen für Verwirrung bei Käufern sorgen
Exklusive Eigenmodelle, die nur in einem bestimmten Möbelhaus zu haben sind
Unterschiedliche Namen für das gleiche Möbelstück in verschiedenen Möbelhäusern
Verschweigen des Möbelherstellers
Angebote werden nicht ausgedruckt

Damit du die Preise eines Möbelstückes vergleichen kannst, ist es wichtig den Hersteller herauszufinden. Du wirst sehen, die Detektivarbeit lohnt sich.

Es ist auch eine gute Idee, bei regionalen Händlern nachzufragen. Oft hat ein kleinerer Möbelhändler oder Küchenbauer recht gute Preise.

2. Ist der Rabatt ein gutes Angebot?

Der Spielraum der Möbelverkäufer ist oft recht groß. Daher solltest du beim Möbelkauf grundsätzlich immer nach einem Preisnachlass fragen. Viele Möbelhändler haben die Preisfeilscherei allerdings mittlerweile in ihre Verkaufsstrategie integriert.

So locken sie dich in die Falle:

Wenn du es schaffst, noch ein paar Prozent Nachlass auszuhandeln oder der Verkäufer von sich aus einen Rabatt anbietet, hast du ein gutes Gefühl beim Kauf. Dein Belohnungszentrum im Gehirn wird aktiv. Dadurch wirst du ein leichteres Opfer und gehst womöglich einem überhöhten Preis auf den Leim.

Möbelverkäufer berechnen einen überhöhten Preis und bieten dann von sich aus vorher einkalkulierte Rabatte an, um den Verkauf schnell abzuschließen. Nur wenn du vorher die Preise verglichen hast, weißt du, ob der Rabatt tatsächlich ein gutes Angebot ist oder ob die Konkurrenz in Wahrheit günstiger ist.

3. Preise der Mitbewerber nennen

Beim Preisvergleich suchst du dir das günstigste Angebot heraus. Anschließend gehst du zu einem etwas teureren Mitbewerber und zeigst ihm den Preis seiner Konkurrenz. Dadurch kannst du oft den Preis nochmals um einige Prozent drücken.

Moderne Wohnwand mit LED

645,00€

Couchtisch Massiv-Holz Akazie

439,95€

Wohnzimmer 4-teilige Set

546,94€

Wohnwand mit LED Beleuchtung

636,00€

4. Mehrere Verkäufer fragen

Erstaunlicherweise erhält man oft von verschiedenen Verkäufern im selben Möbelgeschäft unterschiedliche Angebote. Das zeigt nochmals, wie groß der Spielraum der Mitarbeiter ist.

5. Vorsicht bei Zeitdruck

Eine gängige Verkaufsmasche ist der Aufbau von Zeitdruck: „Das Angebot gilt nur noch heute“ oder „Sie müssen sich bis Dienstag entscheiden“. Lass dich nicht von solchen Äußerungen unter Druck setzen, sondern vergleiche das Angebot in Ruhe. Du wirst sicherlich auch noch in einem Monat den gleichen Preis erhalten.

6. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erkennen

Viele Möbelkäufer glauben, dass ein hoher Ursprungspreis für eine gute Qualität spricht. Doch du weißt durch das Lesen dieses Artikels schon, dass der „Vorher-Preis“ oft nur ein Mondpreis ist.

Für den Möbelhändler zählt in erster Linie weder Qualität noch Langlebigkeit, sondern der Gewinn, den er mit seinen Möbeln erzielen kann. Und der ist recht hoch, wenn er einen Tisch oder eine Schrankwand günstig einkauft und teuer an dich verkaufen kann. Deshalb ist ein hoher Preis nicht unbedingt ein Kriterium für ein gutes Möbelstück.

Umgekehrt nützt dir ein günstiger Kaufpreis nichts, wenn das Möbelstück eine entsprechend schlechte Qualität hat.

Wenn du clever einkaufen willst, solltest du Möbel in guter Qualität zu einem günstigen Preis kaufen. Deshalb ist es wichtig, die Güte eines Möbelstückes einschätzen zu können. Die nachfolgenden Tipps zum Möbelkauf helfen dir dabei.

Vorsicht bei den Angaben auf den Verkaufsschildern

Auf einem Verkaufsschild steht:

„Echtholz Wochen:
Schrankwand
Echt Nussbaum
Aktionspreis 3490 Euro komplett“

Du freust dich über den tollen Preis für eine Echtholz-Schrankwand und denkst, sie besteht aus massivem Nussbaum?

In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um einen Schrank, dessen sichtbare Teile mit Nussbaum furniert wurden. Nach DIN-Norm ist das völlig ausreichend, um Holzmöbel als „echt“ zu bezeichnen.

Daher solltest du im Zweifel immer genau nachfragen und unsere Tipps zum Möbelkauf beachten.

Checkliste mit Tipps zum Möbelkauf für Schränke

Stabilität überprüfen: Wackelt etwas?
Geruchstest: Billige Leime und Lacke können unangenehm riechen
Die Löcher für die Einlegeböden sollten sauber gebohrt sein
Alle Regalbretter sollten mindestens 19 Millimeter stark sein
Sind gute Scharniere verbaut? Hochwertige Scharniere sind in drei Richtungen justierbar um eine gerade Aufhängung der Türen zu ermöglichen und schließen aufgrund einer Dämpfung geräuscharm.
Bei furniertem Holz besonders auf die Kanten achten. Sind sie sauber verarbeitet und umleimt?
Sind die Schubladen leichtgängig und geräuschlos? Wie dick ist die Bodenplatte der Schubladen? Vollauszug? Belade die Schubladen probehalber
Sind einzelne Möbelteile nachbestellbar?
Würde der Schrank einen Umzug überleben?
Sind die Griffe aus einem hochwertigen Material gefertigt? Billige Kunststoffgriffe nutzen sich leicht ab
Beschläge wie die Führungsschienen der Schubladen sollten möglichst aus Metall sein, denn Kunststoff hält oft nicht lange
Achte bei Echtholzmöbeln auf ein ebenmäßiges Holzbild: Ungleichmäßige Holzfarbe mit hellen Stellen oder unebene Oberflächen sprechen für eine minderwertige Holzqualität

Checkliste mit Tipps zum Möbelkauf für Polstermöbeln

Sitzprobe: Bei einer guten Couch oder einem hochwertigen Stuhl stimmt auch die Ergonomie. Zudem gibt es verschiedene Härtegrade. Beachte aber, dass Polstermöbel im Gebrauch noch etwas weicher werden.
Verlaufen die Nähte gleichmäßig ohne Beulen und Falten? Du kannst die Qualität der Naht prüfen, indem du deine Daumen rechts und links von der Naht auflegst und deine Hände langsam auseinanderziehst. So werden die Einstichstellen der Nadel sichtbar. Je enger der Stichabstand ist, desto hochwertiger ist die Verarbeitung.
Ob dein Sofa einen Leder- oder Stoffbezug hat, ist Geschmackssache. Aber sieh dir das Stoffmuster genau an: Ist es widerstandsfähig und hat es eine ausreichende Stärke? Kunstleder sollte mindestens eine Stärke von einem Millimeter aufweisen, da es sich sonst schnell abnutzt. Achte auch auf die Scheuerbeständigkeit: Der sogenannte Martindale-Wert gibt an, wie schnell sich ein Stoff abnützt. Dein neues Polstermöbel sollte einen Wert von mehr als 12.000 haben. Auch die Lichtechtheit ist ein wichtiges Kriterium. Hochwertige Stoffe sollten auf der Skala von 1 bis 8 mindestens einen Wert von 5 erreichen. Frage beim Verkäufer nach.
Das Gestell deines Sofas sollte aus massivem Holz wie Buche, Eiche oder Kastanie bestehen. Ein Unterbau aus Pappe oder Styropor ist nicht hochwertig. Das Gestell ist im Möbelhaus nicht direkt erkennbar. Aber: Ein Holzgestell ist schwerer als ein Gestell aus Karton. Daher solltest du im Zweifelsfall das Sofa an einer Ecke kurz anheben.
Die Polsterung eines Sofas besteht aus mehreren Schichten. Üblicherweise werden Stahlfedern für die unterste Schicht verwendet, die mit Schaumstoff abgedeckt werden. Auch die Dichte des verwendeten Schaumstoffes sagt viel über die Qualität eines Polstermöbels aus. Hochwertiger Schaumstoff lässt sich nur mit einem leichten Widerstand zusammendrücken.
Gütesiegel wie das „Goldenes M“ der deutschen Gütegemeinschaft für Möbel bieten Orientierung und signalisieren eine vernünftige Qualität

Fazit

Als cleverer Möbelkäufer solltest Du immer die Preise in verschiedenen Möbelhäusern vergleichen und gnadenlos handeln. Zudem ist es wichtig, die tatsächliche Qualität eines Möbelstückes zu ermitteln, um tatsächliche Schnäppchen zu erkennen. Unsere Tipps zum Möbelkauf helfen dir dabei.

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